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"Bordell"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Bordelle einst und jetzt

Einst hießen sie Frauenhäuser, im Volksmund sagte man Freudenhäuser, und im Behördenjargon heißen sie seit eh und je Bordelle: feste Häuser für Huren, die dort ihrem Gewerbe nachgehen: Für sie selbst eine Arbeitsstelle, für den Freier, den sie Gast nennen, ein Hort der Verruchtheit. Die Stadtväter sehen es meist nicht gerne, geben aber dem verlangen auf Dauer doch meist nach: Alles ist besser als Straßenstrich, und das feste Haus bietet einen gewissen Schutz für alle Seiten und dämmt dazu die Kriminalität ein. Neben den offiziellen Hurenhäusern, in denen sich eher Sportfans, Soldaten und Provinzler ihre Lust erfüllen lassen, haben die Städte meist noch ein paar andere Orte der Lust, die privat geführt werden und sich als Saunen, Bars oder Klubs tarnen.

Die Qualitäten sind sehr unterschiedlich

Ein Bordell kann nahezu beliebige Qualitäten haben: Auch heute gibt es sie noch, die Schmuddelbordelle, wo die Damen einen Herrn nach dem anderen wie am Fließband abwickeln: "Schlachthäuser" nannte man diese Fleischlustfabriken einst in Paris. In den besseren Bordellen geht es sittsamer zu, doch ist die Prozedur stets gleich: Die Frau im Bordell verkauft nur ihre Zeit, nicht ihren Körper: Der gehört dem Gast nur teilweise, und auch nur innerhalb eines sehr begrenzten Zeitraums. Viel Zeit für ein Vorspiel bleibt nicht: Am besten, der Gast hat sich "unten" schon mit Sekt, Viagra, dem Duft der süßen Parfüms und der schwülen Musik aufgeheizt, so, dass es eigentlich nur noch darum geht, möglichst schnell seine Hoden zu entleeren.

Wo mehr geboten wird, sind die Preise hoch, und die Frauen sind in der Lage, eine Unterhaltung zu führen: Wer hier die Treppe hochgeht, will nicht einfach abspritzen, sondern genießen - vielleicht gar in einem besonderen Raum oder in einer besonderen Rolle. Vornehme Bordelle bieten alles vom Romantik-Zimmer über den Klinikraum bis zur Folterkammer: Huren sind Dienstleister, sie orientieren sich an den Kundenwünschen.

Billigbordelle mit Discount- und Pauschalpreisen

Eine eine Marketingidee der Bordellbetreibern setzt auf eine Klientel, die einen "einfachen Geschmack" haben und mit den üblichen Praktiken in Bordellen zufrieden sind. Da sind einmal die "Discountbordelle", die eine halbe Stunde Sex für einen Preis zwischen 30 und 50 Euro anbieten (Stand: 2009) und die Bordelle mit Pauschalpreisen (FlatRate), in denen theoretisch "uneingeschränkter Sex" über die gesamte tägliche Öffnungszeit für ungefähr 100 Euro angeboten wird. Diese Bordelle gleichen den geringen Preis im Allgemeinen durch eine bessere Auslastung aus.

Bordellartig

Oftmals ist der Übergang vom bloßen Amüsement zum ausgeprägten Beischlaf fließend: Bordellartige Betriebe heißen die Stätten solcher Lüste dann im Behördendeutsch. Bis vor kurzem durfte es sie eigentlich gar nicht geben, diese Stripbars, bei denen unten ein variables erotisches Programm vor Publikum läuft und oben dann, ohne Publikum, das bekannte Saug- und Stoßprogramm bis zur Erleichterung. In Deutschland stehen sie dicht an dicht nahe der Schweizer Grenze - ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Bordelle sind nicht immer gleich als solche erkennbar. In Kopenhagen standen einst zwei weiße Pudel in den Fenstern der Damen, die sich der Liebe nur hingaben, wenn man einen Obulus entrichtete, und vor süddeutschen Erotik-Cabarets leuchtet vorsichtshalber immer eine rote Laterne.

Die besseren Häuser aber werden meist unter der Hand empfohlen: Man muss klingeln, wenn man Eintritt begehrt.

Berühmte Bordelle

Berühmt für ihre schönen und erfahrenen Frauen waren vor allem die Bordelle in Paris sowie in New Orleans, in dem es um die 1900er Jahrhundertwende ein ganzes Stadtviertel gab, das nur aus Bordellen bestand. Die Namen einiger Freudenhausbesitzerinnen, Fotografen und Musiker sind bis heute bekannt geblieben.

Frühere Bezeichnungen waren Frauenhaus oder Freudenhaus. Volkstümlich wird das einfache Bordell auch „Puff“ genannt.

Euer Autor Gebhard (sehpferd)

Auf in die Praxis:

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