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"Ehrbare Berufe mit Prostitutionsneigung"
Was bedeutet dieser Erotik-Begriff?

Mittelalter: Prostitution und Bademägde

Bereits im Mittelalter geriet der Beruf der Bademagd in den Verruf, sich ein Zubrot durch Prostitution zu verdienen. Dabei entsprach es zweifelsfrei den Tatsachen, das es neben ehrbaren Badehäusern auch solche gab, die bordellartige Strukturen hatten.

20. Jahrhundert: Prostitution in den Frauenberufen

Als Frauenberufe zu Beginn des 20. Jahrhundert in Mode kamen, wurde eine große Anzahl von Berufsgruppen verdächtigt, nebenbei der Prostitution nachzugehen, namentlich solche aus Berufen der Modebranche wie Ladnerinnen (Verkäuferinnen), Mannequins, Modistinnen, Näherinnen und Putzmacherinnen. Im Bereich der Kontors (Büros) waren es die Stenotypistinnen, wäred ind en Privathaushalten vor allem speziell dafür eingestellte "Privatsekretärinnen" im Verdacht standen, während ganz generell Dienstmädchen als Nebenberufs-Prostituierte benutzt wurden. Besonders betroffen war der Bereich des Theaters und der aufkommenden Filmbranche, in der es nur für wenige Frauen einträgliche Rollen gab. Die Mehrheit der Choristinnen, Schauspielerinnen, Statistinnen und Tänzerinnen wurde immer wieder verdächtigt, im Nebenerwerb der Prostitution nachzugehen.

Es war ebenfalls nicht unüblich, ganz gezielt nach Privatpersonal, beispielsweise Gesellschafterinnen oder Sekretärinnen zu suchen, das außer dienstlichen Aufgaben auch sexuelle Dienstleistungen vollbringen sollten.

Seit den 1950er Jahren: Jungmädchenberufe werden verdächtigt

In neuerer Zeit sind vor allem Friseurinnen, Zimmermädchen, Krankenschwestern und andere weibliche Angehörige medizinischer Berufe bezichtigt worden, Gelegenheitsprostitution auszuüben.

Im 21. Jahrhundert: Discount-Prostitution über Stellenanzeigen

Im 21. Jahrhundert werden immer noch Frauen über Stellenanzeigen gesucht, die neben tatsächlichen Büro- oder Sekretärinnenarbeiten auch sexuelle Dienstleistungen bei Privatleuten verrichten sollen. Zudem hat sich die Unsitte eingeschlichen, die Geliebte als Pseudosekretärin auf Gehaltslisten zu führen.

Wertung

Es scheint so zu sein, dass besonders Berufsgruppen verdächtigt werden, die Dienste leisten oder bei denen sich Menschen ohnehin körperlich näher kommen - ganz typisch verläuft hier eine Linie von der Bademagd bis zur Friseurin oder Krankenschwester. Zumeist werden die gleichen Berufsgruppen auch der erotischen Leichtfertigkeit bezichtigt. Da niemals wirklich Zahlen ermittelt wurden, müssen beide Behauptungen in den Bereich der Legenden verweisen werden, was nicht ausschließt, dass es in Einzelfällen tatsächlich solche Möglichkeiten gab.

Euer Autor Gebhard (sehpferd)

Auf in die Praxis:

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